5 außergewöhnliche Weihnachtstraditionen

gegen Stress

 

„Nanu? Ist es schon wieder soweit?“, fragst Du Dich und blickst entgeistert auf die Lebkuchen im Supermarkt. Und tatsächlich die Tage werden immer kürzer, das Licht wird weniger, Weihnachten rückt immer näher. Freust Du Dich darauf? Oder geht es Dir wie vielen anderen und Du verbindest das Fest der Liebe und Besinnlichkeit eher mit Stress? Wieder einmal fängt die Planung an: Wer besucht wen, wann und wo? Welche Entfernungen müssen überwunden werden? Ist Weihnachten einer dieser Tage, an dem sich die ganze Familie trifft, weil das Tradition ist? „Hoffentlich gibt es dieses Mal keine Konflikte!“, denkst Du und spürst eine leichte Anspannung in Deinen Schultern? Alleinerziehende oder auch Großeltern sind zu Weihnachten möglicherweise sogar alleine und fühlen sich einsam. Und dann noch das Einkaufen für die drei Feiertage, das Basteln für die Großeltern, die Geschenke, der Baum, die Dekoration, das Essen… All diese hohen – auch häufig eigenen – Erwartungen?

Stopp! Ruhig einatmen. Ausatmen. Was wäre, wenn dieses Jahr anders wird? Nicht weil Du Weihnachten einfach den Rücken kehrst, sondern weil Du Dich mental anders darauf vorbereitest, weniger stark bewertest und es schaffst, ein bisschen entspannter zu sein? Vielleicht können wir Dir dabei helfen, indem wir uns einmal gemeinsam auf eine Reise in fremde Länder begeben und uns durch fremde Weihnachtstraditionen inspirieren lassen.

 

5 Weihnachtstraditionen die Dein Herz öffnen

 

  • Gedichte der Dankbarkeit

Wusstest Du, dass die Holländer sich zu ihren Geschenken oft Gedichte schreiben? Diese Gedichte setzten sich liebevoll, manchmal auch humorvoll mit dem Beschenkten auseinander und sind immer von Sinterklaas (Nikolaus) unterschrieben. Wollt ihr Euch nicht dieses Weihnachten auch einmal Gedichte schreiben? Zwei oder drei kleine Zeilen, warum genau Du dieser einen Person dankbar bist. Wenn wir uns überlegen, warum wir dankbar sind, passiert etwas Wunderbares. Wir sehen uns gegenseitig in einem anderen Licht. Wir empfinden positive Gefühle für andere. Und mit diesen Gefühlen weicht ganz automatisch der Stress von uns. Gleichzeitig erwecken wir Freude im anderen und helfen damit auch ihm oder ihr entspannter und fröhlicher zu sein.

 

  • Zusammen Lachen und schmunzeln

Von den Briten können wir lernen unseren Weihnachtsstress durch Humor zu reduzieren. Dort trägt man zum Weihnachtsessen Papp-Hüte oder Kreppkronen auf dem Kopf. Und für jeden Gast gibt es einen Knallbonbon, der eine lustige Überraschung birgt. Lachen macht bekannterweise fröhlicher und schweißt uns zusammen. Also warum sollten wir das nicht selbst einmal ausprobieren? Lustige Sprüche und Verkleidungen an Weihnachten zur Erheiterung könnten den Abend zu etwas ganz Besonderem machen. Doch das ist nicht alles, was wir uns von den Briten abschauen wollen. Auch die Mistelzweige über den Türen, unter denen man sich Küssen soll, finden wir toll! Wusstest Du, dass man damit die ewige Liebe beschwört? Zuletzt empfehlen wir noch den sogenannten Boxing Day am zweiten Weihnachtsfeiertag. Ein großes Resteessen! Erstens ist das wunderbar, denn dann landet nichts in der Tonne. Und zweitens muss an diesem Tag keiner mehr kochen und alle können sich so richtig schön entspannen.

 

  • Gastfreundschaft und Mystik statt Konflikte

„Wigilia“ – Weihnachten ist eine ganz besondere, eine verwunschene Nacht in Polen. Nichts ist unmöglich und auch Tiere können an diesem wundersamen Abend mit menschlicher Stimme sprechen. Wer Weihnachten in Polen auf dem Land verbringt, kann erleben, dass der Bauer eine Oblate mit seinen Tieren teilt. Häufig wird auch noch frisches Heu unter die Tischdecke gesteckt, um an das Christuskind zu denken, das in einer Krippe geboren wurde.

Und überall wird an Wigilia ein Gedeck mehr aufgelegt, für unerwartete Besucher oder Freunde. Vielleicht sollten wir Weihnachten auch einmal ganz magisch und verwunschen gestalten. In jedem Raum Kerzen anmachen, Räucherstäbchen entzünden, warmen Tee kochen oder mit der ganzen Familie eine kleine Nachtwanderung veranstalten, bei der wir achtsam sind und ganz besonders auf die Stimmen der Natur achten? In einer solchen Stimmung werden alle Gemüter entspannter und das Fest zu etwas wirklich Sinnlichem. Konflikte haben hier keinen Platz mehr. Und wenn es dennoch welche gibt, könntet Ihr eine konfliktfreie Zone einrichten, ein besonderes Zimmer in dem immer Frieden herrscht und jeder sich bemüht freundlich zu sein.

Tatsächlich kann auch ein lieber Gast dazu beitragen, dass Weihnachten harmonischer abläuft. Warum? Weil die Familie sich meist von einer ganz anderen Seite zeigt, wenn ein guter Freund zu Besuch ist.

 

  • Lebensfreude an Weihnachten

In Mexiko ist Weihnachten ein buntes Fest. Hier wird getanzt, es gibt Freudenfeuer und lustige Bräuche für die Kinder. Einer davon ist die sogenannte Pinata“. Dabei handelt es sich um ein Pappmaschee- oder Tongefäß, das meistens weihnachtlich mit Sternen und Figuren dekoriert ist. Die „Pinata“ wird mit Früchten und Süßigkeiten gefüllt und dann an der Zimmerdecke aufgehängt. Mit verbundenen Augen müssen die Kinder nun versuchen das Gefäß mit einem Stock zu zerschlagen, um so an den leckeren Inhalt zu gelangen, dabei hat jedes Kind nur drei Versuche. Man kann sich vorstellen, was für ein Spaß dadurch entsteht und wie die Stimmung aufgelockert wird. Vielleicht wäre das einmal eine besonders tolle Abwechslung für Euer Weihnachtsfest? Und wenn Ihr eine Feuerschale oder Tonne habt, dann entzündet doch auch einmal ein Freudenfeuer vor der Tür. Vielleicht überlegt ihr Euch als Familie ein paar liebevolle Wünsche für unsere Welt, schreibt diese auf und verbrennt sie in diesem Feuer. Das macht andächtig und verbindet. Auch tanzen wäre bestimmt eine interessante Erweiterung zum lockerer werden an Weihnachten, doch verstehen wir, wenn sich nicht jedes Familienmitglied darauf einlassen will. Trotzdem ist Bewegung etwas, dass uns gute Laune macht und den Stress reduziert. Wie wäre es mit einer sportlichen Betätigung am Weihnachtsmorgen, mit der Du, bevor alles beginnt, bereits alle Stresshormone abbaust?

 

  • Zusammen im Rhythmus sein

In Äthiopien gibt es an Weihnachten zuerst ein ausgiebiges Festmahl, danach folgt dann eine Feier mit Trommeln und rhythmischen Tänzen. Manchmal begegnen sich Menschen über Musik viel leichter, als über die üblichen Gespräche. Rhythmische Musik hat eine Besonderheit. Man muss nicht unbedingt ein bestimmtes Instrument spielen, um mitmachen zu können. Außerdem ist Trommeln in vielen Kulturen eine Möglichkeit, um gemeinsam in eine Trance, Meditation oder Entspannung zu gelangen. Das hat damit zu tun, dass unser Denken und die Kopflastigkeit durch den Rhythmus vermindert werden. Nun denkt ihr vielleicht: Wir besitzen aber keine Trommeln oder sonstige Instrumente. Doch das macht gar nichts. Ihr werdet in Eurem Haus genügend Gegenstände finden, die sich hervorragend zum Musik machen eigenen. Sei es die Flasche Wasser und ein kleiner Löffel, ein Topf, das Glas, ein Pappkarton etc. Und dann plant eine halbe Stunde ein, in der ihr zusammensitzt und gemeinsam taktvoll seid. Ihr werdet erstaunt sein über den Effekt und auch Kinder sind hier mit Begeisterung dabei.

 

Ist es nicht interessant, wie Weihnachten in anderen Kulturen gefeiert wird?

Wir denken, dass man vor allem eines daraus lernen kann: Weihnachten soll ein Fest der Liebe sein und Liebe zelebriert man am besten durch Fröhlichkeit, Spaß und Freude. Stress hemmt uns nur und macht uns, schon bevor das Fest überhaupt beginnt, unzufrieden. Fremde Traditionen erweitern den Horizont und lassen uns über den Tellerrand blicken. Vielleicht brauchen wir manchmal genau das, um unsere eigenen Konditionierungen und starren Erwartungen zu durchbrechen und dadurch lockerer zu werden. Wie wäre es, wenn Weihnachten einfach einmal nicht perfekt sein muss und stattdessen ein fremder Brauch den Abend bereichert?

Lasst Euch auf neue Erfahrungen ein, die das Weihnachtsfest entschleunigen, erheitern und unvergesslich machen!

Wir wünschen Euch entspannte Tage vor dem Fest!

Eure

Karin und Ines

 

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